Aufruf zur Unterstützung des Fördervereins „Archäologiepark Rheingönheim“

Östlich des Ludwigshafener Ortsteils Rheingönheim befindet sich ein einzigartiges archäologisches Kulturdenkmal im Boden – die Überreste des letzten linksrheinisch noch erhaltenen römischen Auxiliarkastells (Hilfstruppenlager) aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. Durch intensive landwirtschaftliche Tätigkeiten – der erhaltene östliche Teil des Kastells liegt unter Ackerflächen – sind die Überreste dieses bedeutenden Kulturdenkmals extrem gefährdet. Bei der Anlage handelt es sich um ein Holz-Erde-Kastell, dessen hölzerne Mauerfronten mit dahinter liegenden Erdwällen von einem breiten Graben umgeben waren; dieser Graben ist als Bewuchsspur im bewachsenen Acker deutlich zu erkennen (Abb. 1), ebenso wie – zeitweise – zahlreiche Binnenstrukturen innerhalb des Grabengevierts, die eine gute Rekonstruktion der einstmaligen Bebauung des Kastells erlauben und anzeigen, dass im Boden noch zahlreiche aufschlussreiche Überreste des Hilfstruppenlagers erhalten sind; jeden Frühling nach der Feldbestellung belegen zahllose Löcher und Fußspuren auf den Ackerfluren, dass hier Raubgräber höchst aktiv sind. Eine Stillegung des Geländes und seine Umwandlung in Weideflächen würde auch diese kriminellen Aktivitäten verhindern und viel wichtiges Fundmaterial für zukünftige Untersuchungen ungestört im Boden belassen.
Um zu verhindern, dass das Kastell durch die rasante Erosion und die Schädigungen aufgrund intensiver landwirtschaftlicher Nutzung endgültig zerstört wird, hat sich der Förderverein „Archäologiepark Rheingönheim“ zum Ziel gesetzt, auf den dauerhaften Schutz des Kastells hinzuarbeiten, möglichst die Stillegung der betroffenen Ackerflächen zu erreichen und langfristig hier für die interessierte Öffentlichkeit einen Archäologiepark einzurichten.

Durch gezielte Bepflanzungsmaßnahmen könnten die Kastell- und Innenbebauungsgrundrisse sichtbar gemacht (Abb. 2) und anhand von Informations- und Schautafeln die Geschichte und die Forschungsergebnisse zum Kastell und den durch Ausgrabungen im Deichbereich untersuchten Legionslagerteile (Toranlage, Stallungen und/oder Mannschaftsbaracken) sowie Keller und Brunnen des zum Kastell gehörigen Lagerdorfes dargestellt werden. Für erste Informationstafeln am Kastellgelände, die in naher Zukunft schon auf das Kastell und die Problematik seines Schutzes hinweisen sollen, benötigt der Förderverein finanzielle Unterstützung; selbstverständlich wird jeder Förderer auch auf den Schautafeln genannt.
Wir bitten Sie um eine aktive Mithilfe für Schutz und Erhaltung des Kastells Rheingönheims sowie einer fundierten und interessanten Information über dieses bedeutende Kulturdenkmal in Form von Informations- und Schautafeln. Spenden Sie für den Erhalt unseres kulturellen Erbes im Ludwigshafener Raum und die Schaffung einer „grünen Kulturzone“ im Süden der Stadt Ludwigshafen!
Wir arbeiten in enger Kooperation mit der der Landesarchäologie Speyer,
die das Engagement unseres Vereins gutheißt und mit der es gemeinsame Anstrengungen zum Schutz des Archäologischen Denkmals gibt.

Bernd Neumann
1. Vorsitzender des Fördervereins Archäologiepark Rheingönheim